31.10.-07.12.2024
Poesie der Ferne
Mathias Roloff
Finissage
Samstag 07.12. 18:00-21:00
**WEIHNACHTSKONZERT** Samstag, 14. Dezember 16:00
Am 14.12. freuen wir uns auf das mittlerweile traditionelle Weihnachskonzert in der feinart berlin mit dem Cellisten und Komponisten Anton Peisakhov (Philharmonie der Nationen, Neuen Philharmonie Westfalen, Interlaken Classics, Würth Philharmoniker).
In der Verbindung seiner experimentellen Sound Designs aus Orchesterinstrumenten mit dem Cello als Soloinstrument schafft Anton Peisakhov musikalische Atmosphären, in denen Gefühle und Stimmungen resonieren können — KlangRäume, die das Bewusstsein zum Reisen und Träumen einladen.
Anmeldungen werden aufgrund begrenzter Sitzplätze dringend empfohlen: [email protected] / +49 172 1642919
Über die Ausstellung
Die Poesie der Ferne, die wir in den landschaftlichen Arbeiten von Mathias Roloff finden, entsteht aus der sensiblen Abstimmung von teils leuchtenden, teils pastellen gedeckten Farbfeldern und deren dramaturgischer Durchkreuzung mit Linien, Ebenen, Wegen. Es geht um den Horizont und die Ansprache unseres Blickes durch den in die Ferne strebenden organischen Raum. Aus der Farbe heraus entwickelt und vom Abstrakten her gedacht, schwingen die Landschaften zwischen Auflösung und Entstehung und spielen mit der Phantasie surrealer oder fantastischer Einbildungskraft. Der Künstler beschreibt seine Bilder als „zeitlose Refugien mit subtilen Verweisen auf menschliche Zivilisation. Sie folgen der Sehnsucht nach Abgeschiedenheit und regen an zur Besinnung und Selbsterkenntnis“.
Während seines Studiums an der Universität der Künste Berlin mit Meisterabschluss 2006 beschäftigte sich Mathias Roloff intensiv mit der flämisch-niederländischen Landschafts- und Stilllebenmalerei des 16. Jahrhunderts, dem Manierismus und Paul Klees Theorie zur Abstraktion von Farbfeldern und magischen Quadraten. Gemälde wie „Der Übergang“ (2021), „Morgendliche Träumerei“ (2022) und „Stiller Pfad über die Anhöhe“ (2024) erweisen, wie originell er mit diesen Maltraditionen im Rücken ebenso unabhängige wie einprägsame Bildwelten entwirft. Wie geschaffen scheinen sie für neue Mythen zwischen Wirklichkeit und Traum.
Im Berliner Salon zeigt Roloff die Werkgruppe „Evolution of Urbanity“, in der einzelne Bäume oder Baumgruppen auf Photographien von Berliner Straßen und öffentlichen Plätzen vom städtischen Hintergrund freigestellt sind. Durch Übermalung und Auskratzen isoliert der Künstler das charakteristische Erscheinungsbild der Bäume. Es entstehen „Baumportraits“. Nie haben wir und werden wir unsere Stadtbäume so sehen können: vor der Weite eines freien Himmels. Dabei überführt er diese stillen Zeugen der urbanen Welt, denen selten Aufmerksamkeit geschenkt wird, in neue fantastische Umgebungen. Wer kennt zum Beispiel die Platane am Ku’damm Nr. 228, Mittelinsel? Wir werden auf die Suche gehen!
Mathias Roloff wurde 1979 in Berlin-Pankow geboren. Seit 2000 studierte er Malerei und Graphik an der Universität der Künste Berlin mit dem Meisterschülerabschluss 2006 bei Volker Stelzmann. Seit 2000 unternahm er Studien- und Arbeitsaufenthalte in Italien (Rom, Neapel, Florenz, Prato) und präsentierte seine Arbeiten auf nationalen und internationalen Ausstellungen, darunter in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Halle, München, Neapel, Palermo, Poznan, Rom und Washington. 2002 arbeitete er in der Assistenz Bühnenbild an der Staatsoper Berlin. Mathias Roloff ist seit 2017 Mitglied im Kulturbeirat des Bezirksamtes Lichtenberg zu Berlin, wo er das Bezirksamt über die Entwicklung der Kunst- und Kulturszene des Bezirks berät, Mitglied der Jury für den Bezirkskulturfonds ist, Initiativen in den Bereichen Kunst im öffentlichen Raum und Kulturelle Bildung und Stadtentwicklung verwirklicht. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen Staatsbibliothek zu Berlin, Zentral- und Landesbibliothek Berlin, Gerhart Hauptmann Museum Erkner, Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt/M und Leipzig, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar.