12.09.-24.10.2024

S A T U R N A L I A

Conor Walton

Ausstellungshighlight zur BERLIN ART WEEK
Die Ausstellung wird gefördert von ZEITGEIST IRLAND 24, einer Initiative von Culture Ireland und der Botschaft von Irland in Deutschland.

Vernissage
Donnerstag, 12.09. 18:00-21:00 | 19:00 offizielle Begrüßung

Live Portrait Sitzungen
Samstag, 14.09.12:00-19:00
Sonntag, 06.10. 12:00-19:00
An beiden Terminen demonstriert Conor Walton live in der Galerie Porträtmalerei und lädt dazu ein Modell zu sitzen (40min je Sitzung). Bitte kontaktieren Sie die Galerie bei Interesse >> [email protected]

Die Saturnalien, das laut Überlieferung populärste Fest im antiken Rom, stehen bis heute für Ausgelassenheit, Überfluss, die ausgeübte Lust am ganzen Reich des Sinnlichen und das Aussetzen von Standesgrenzen (die Sklaven wurden als Ebenbürtige behandelt). Benannt nach dem Austragungsort, dem Tempel des Gottes Saturn, waren sie zugleich ein Ritual zu Ehren dieses Gottes der Saat und Ernte und dem Vater des mythischen Goldenen Zeitalters. Drei Gründe führen von hier zu dem Titel „SATURNALIA“ für eine Ausstellung mit Gemälden von Conor Walton, einem der führenden zeitgenössischen Maler Irlands von internationalem Renommee: die allegorische Phantasie, der Realismus der Sinnlichkeit, die Provokation des Absurden.

Allegorische Phantasie. Conor Walton studierte neben der Bildenden Kunst Kunstgeschichte mit einem Master-Abschluss an der University of Essex und verfügt über ein immenses Wissen der Motiv- und Ideengeschichte. Folgt man den Figuren und Szenen seiner oft großformatigen allegorischen Ölgemälde wie im Titelbild der Ausstellung „Allegory of Wisdom“ (2023) und ihren Bezügen zu mythologischen weit in die Geschichte der Kunst hineinreichenden Ideen, eröffnet jedes von ihnen eine Welt reich an Phantasie und Wissen.

Realismus der Sinnlichkeit. Die „Bread & Butter Paintings“ von Walton zeigen einzelne Lebensmittel wie Butterstücke, Weintrauben, Kürbisse, Brotlaiber und Schokoladentafeln. Die meisterlich realistische Darstellung dieser Stillleben erzählt von einer Liebe zu diesen vermeintlich unbedeutenden Gegenständen, ihren Farben und sinnlichen Formen. Jedoch: eine Romantisierung der Dinge gewährt der Maler nicht, denn er setzt immer wieder auch die Alufolien und Plastiktüten ästhetisch in Szene, die diese Dinge im Zeitalter von Konservierung und Kunststoffen bekleiden.

Provokation des Absurden. Seit er Kinder hat, integriert Walton Spielzeuge in seine Bilder: Batman, Superman, T-Rex, mittelalterliche Ritter, Zoos von Tieren aus unterschiedlichsten Regionen, Damen im höfischen Gewand und viele andere mehr. Wo sie auftauchen, scheint eine fremde Spezies mit uns vertrauten Bildern ihr Spiel zu treiben und damit die Welt zu ironisieren, die wir Realität nennen. Wenn Walton in „Keeping Things in Perspective“ (2015) neben eine altmeisterliche Komposition aus Birne und Weintraube einen Spielzeug-Dinosaurier und einen Spielzeug-Astronauten stellt, dann lässt er die Geschichte unseres Planeten auf einer Tischplatte zusammentreffen.

„Ich bin ein figurativer Maler in der europäischen Tradition und versuche, mein Handwerk auf höchstem Niveau zu halten, indem ich die Farbe benutze, um Fragen nach Wahrheit, Bedeutung und Wert zu erforschen. Alle meine Bilder sind der Versuch einer Antwort auf die drei Fragen im Titel von Gauguins berühmtem Gemälde: Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?“ (Conor Walton)


Über den Künstler

1970 in Irland geboren erhielt Conor Walton seine Ausbildung am National College of Art and Design in Dublin und bei Charles Cecil in Florenz, Italien. Er hat einen Master-Abschluss in Kunstgeschichte und -theorie (mit Auszeichnung) an der University of Essex. Als Dozent unterrichtete er an der National Gallery of Ireland, dem University College Dublin, der Royal Hibernian Academy, dem Laguna College of Art and Design und dem New Museum, Los Gatos und war Residenz Artist an der California Lutheran University. Er hat an der TRAC (The Representational Art Conference) sowohl als aktiver Künstler wie auch als Gastredner teilgenommen. Zu den Einzelausstellungen von Walton gehören Museumsausstellungen wie zum Beispiel in der National Portrait Gallery (London), im MEAM (Barcelona), in der National Gallery of Ireland, in der Scottish National Portrait Gallery, im American University Museum (Washington DC) und im WMOCA (Wisconsin). Der Maler hat zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk erhalten, darunter den Gino De Agrò International Award (2022), den Ismail Lulani International Award (2019), ModPortrait 2017, Arc Salon 2014/15 (Stillleben), Portrait Ireland 2005 und den „Lorenzo il Magnifico“ International Award (1999). 

Conor Walton lebt und arbeitet in Wicklow, Irland.